Ziel des gegenständlichen Forschungsvorhabens war es, die Planung, Dimensionierung und Ausführung von Betongelenken zu erforschen. Grundlage hierfür war die Durchführung einer Literaturstudie zu Bemessungsmodellen und Ausführungsvarianten von Betongelenken, die Sichtung verschiedener Normenwerke sowie die Analyse der ausgeführten Betongelenke von vorhandenen Bahn- und Straßenbrücken hinsichtlich ihrer Dauerhaftigkeit.

Betongelenk webProbekörper im Zuge der Belastung

Die praktischen Untersuchungen erfolgten anhand von Klein- und Großversuchsserien, wo die in der Ingenieurpraxis erforderliche Rotationsfähigkeit von Betongelenken unter Beweis gestellt werden konnten. Aufbauend darauf konnten numerische Simulationen die Dauerhaftigkeit dieser Konstruktionen bestätigen. Diese beruht auf dem abplatzungsfreien Stauchungsverhalten des Betons an der Gelenkshalswurzel, wodurch triaxiale und somit festigkeitserhöhende Beanspruchungszustände im Gelenkshals ermöglicht werden.

Die auf Basis der Versuche entwickelten Bemessungsregeln für bewehrte Betongelenke beinhalten Eurocode-konforme Empfehlungen für Gebrauchstauglichkeits- und Tragfähigkeitsnachweise. Ein klarer Bemessungsvorteil gegenüber bestehenden Formelwerken ergibt sich insbesondere bei breiten Gelenkshälsen. Letztere vereinfachen die ausführungstechnisch gewünschte monolithische Herstellung von Betongelenken, ohne Betonierfuge auf Höhe des Gelenkshalses, wesentlich. Weiters wurde ihre Praxistauglichkeit durch Nachrechnen von bestehenden Brückentragwerken mit Betongelenken bestätigt.

 

DI Dr. Martin Peyerl, Smart Minerals GmbH